Deutscher Name | Wissenschaftlicher Name | Anteil | Platane | Platanus x hispanica | 60,4 % | Gemeine Esche | Fraxinus excelsior | 20,8 % | Bergahorn | Acer pseudoplantanus | 2,7 % | Eiche | Quercus robur | 2,6 % | Spitz-Ahorn | Acer platanoides | 2,5 % | Gemeine Roßkastanie | Aesculus hippocastanum | 2,2 % | Rotbuche | Fagus sylvatica | 1,7 % | Sommerlinde | Tilia platyphyllos | 1,4 % | Geweihbaum | Gymnocladus dioecus | 1,3 % | Zitterpappel | Populus tremula | 0,8 % | Schwarznuss | Juglans nigra | 0,4 % | Lärche | Larix decidua | 0,4 % | Berg-Ulme | Ulmus glabra | 0,4 % | Schwarzerle | Alnus glutinosa | 0,4 % | Holländische Linde | Tilia x vulgaris | 0,4 % | Japanischer Schnurbaum | Sophora japonica | 0,3 % | Kanadische Sumpfzypresse | Taxodium distichum | 0,3 % | Hainbuche | Carpinus betulus | 0,1 % | Kirsche | Prunus avium | 0,1 % | Silberpappel | Populus alba | 0,1 % | Feldulme | Ulmus minor | 0,1 % | Tulpenbaum | Liriodendron tulpifera | 0,1 % |
Obwohl Platane von den Halsbandsittichen in Biebrich (auch in Köln und Düsseldorf) eindeutig bevorzugt wird, brüten sie in einer Vielzahl anderer Baumarten. Zur Bevorzugung von Platanen gibt es zwei plausible Erklärungen. Eine geht davon aus, dass Halsbandsittiche wie in ihren Herkunftsländern glattschalige Bäume bevorzugen, da diese Schlangen und Waranen das Vordringen zu den Bruthöhlen erschweren. Die zweite weist auf eine Besonderheit von Platanen hin. Ihr Wundverschluss ist so stark ausgebildet, dass durch das Freinagen des Höhleneingangs durch die Papageien und das permanente Zuwachsen die Höhleneingänge immer auf der richtigen Größe gehalten werden. Darüber hinaus besitzen alte Platanen eine Vielzahl von Höhlen und eine beträchtliche Wuchshöhe, was dem Sicherheitsbedürfnis der Papageien entgegen kommt. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Halsbandsittiche in Berlin und Hamburg keine Affinität zu Platanen (weder als Brutbaum, noch als Schlafbaum, noch als Nahrungsquelle) besitzen. Zumindest in diesem Punkt lassen sich also unterschiedliche Traditionen einzelner bundesrepublikanischer Populationen belegen. In Bonn konnte eine Gruppe Halsbandsittiche, nachdem ihre Brutbäume gefällt wurden dazu gebracht werden in speziellen Nistkästen zu brüten. Im wesentlichen läßt sich Festhalten, dass Halsbandsittiche obwohl sie bestimmte Vorlieben besitzen eine Vielzahl von Baumarten bebrüten, solange diese ausreichend große Höhlen in einer geeigneten Lage besitzen. Die Umstellung auf Nistkästen in Bonn, wie auch die noch weiter reichende Variabilität in der indischen Heimat (dort werden auch aus Stein bestehende Höhlen in Tempelanlagen genutzt) zeigen, das Halsbandsittiche in Bezug auf ihre Bruthöhlen sehr flexibel sind.  Viele Brutbäume besitzen gleich mehrere Nisthöhlen. Betrachtet man das Verhältnis der Bruten, die als Einzelbruten oder als Brutkolonien angelegt sind, so ergeben sich deutliche Unterschiede zwischen Köln und Düsseldorf auf der einen und Wiesbaden auf der anderen Seite. In Köln und Düsseldorf überwiegen mit rund 70% die Einzelbruten. Die Biebricher Halsbandsittiche brüteten dabei nicht von Anfang an in Kolonien. Erst seit etwa 1987 konnte Zingel kolonieähnliches Brüten, d.h. Brutbäume mit 3 und mehr besetzten Bruthöhlen beobachten (Zingel 1988, S. 40). Zu dieser Zeit existierten rund 30 Brutpaare im Park. Auch verschiedene Papageienarten können auf einem Baum brüten: Im Bild: Platane, bei der 4 Bruthöhlen eingezeichnet sind (P.k. = Halsbandsittich, P.e.= Großer Alexandersittich). Inwieweit der mit der Zunahme einer Papageienpopulation in einem Park steigende Konkurrenzdruck auf das einzelne Sittichpärchen zu Ausweichbewegungen und damit zu einer lokalen Erweiterung des Vorkommens zusammenhängt muß im Detail noch geklärt werden. Eine kurze Anmerkung zu den anderen wirksamen Faktoren finden sie im Abschnitt zu den Schlafbäumen. |