Historisches zum Wellensittich1805 veröffentlichte Shaw und Nodder in "Naturalist Miscellany" eine ausführliche Beschreibung des Wellensittiches, dem sie auch die erste bekannte Abbildung beifügten. Diese Zeichnung (Bild rechts) beruht auf einem von zwei damals in Europa vorhandenen Bälgen, der zur Sammlung des Bullochs Museum in London gehörte. Der zweite Balg war ebenfalls im Besitz eines Londoner Museums, dem der Linnean Society. In Edward Lears Buch "Illustrations of the Psittacidae" 1830-1832 findet sich eine weiter Abbildung. Aber noch 1832 hielt ein Ornithologe den Balg für ein Unikum. John Gould berichtete in "Birds of Australia" 1840 von seinen Beobachtungen an freilebenden Wellensittichen. Vermutlich führte er auch die ersten lebenden Vögel nach Europa (England) ein. 1865 war er sich dessen aber nicht sicher, da fast jedes Schiff, daß vom südlichen Australien nach England fuhr die Vögel mitbrachte und er bei einem Händler in Wapping 2000 Wellensittiche gesehen hatte. Bereits um 1846 war der Vogel in Gefangenschaft recht häufig geworden und aus dem Jahr 1854 stammt der erste ausführliche Haltungsbericht. Massenimporte (z.B. vom 10.Februar bis 27. Juli 1878 wurden allein von einem Händler 14069 und im Folgejahr noch einmal und bis 79655 Paare eingeschifft) und einsetzende Zuchten sowie die Zurschaustellung in Zoologischen Gärten popularisierten den Vogel schnell. Das von Australien 1894 erlassene Ausfuhrverbot konnte die weltweite Ausbreitung des Wellensittichs in Gefangenschaft nicht mehr aufhalten. 1880 bzw. 1886 wurden im Süden Frankreichs zwei Großzüchtereien gegründet die bis zu 100.000 Wellensittichen pro Jahr produzierten aber auch sonst wurde fleißig gezüchtet, für Deutschland wurde der Zuchterfolg 1880 auf 10.000 bis 25.000 Tiere geschätzt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges vernichtete der französische Züchter Bastide 120.000 Tiere, die aufgrund der geschlossenen Märkte nicht mehr verkauft werden konnten. Heute dürfte der Bestand in Gefangenschaft in die Millionen gehen. (Zusammenfassung nach Enehjelm S. 21-24) |